Wasserfilter Ratgeber

Wasserfilter – technische Filterhilfen für bessere Wasserqualität

Schon aus der Steinzeit sind simple Methoden der Wasserreinigung bekannt. Spätestens mit Beginn des Brunnenbaus wurde es nötig, Schlamm und andere nachteilige Substanzen vom gewonnenen Grund- und damit Trinkwasser zu trennen. Auch das Abkochen von Wasser und das Durchleiten durch feine Tücher kann als frühe, effektive Filtermethode angesehen werden. Ab 1590 kam es mit der Erfindung von Mikroskopen auch zur Entwicklung besserer Wasserfilter. Ab dem 19. Jahrhundert wurden Wasserfilter zu einem Teil der Bedarfsinstallation überall dort, wo klares Trinkwasser für große Menschenmengen gebraucht wurde.

Aufbau und Ausstattung von Wasserfiltern

Physikalische Wasserfilter arbeiten mit Sieben als Filter, chemische Wasserfilter mit Aktivkohle oder Ionenaustausch. Hinsichtlich ihres Aufbaus und Wirkprinzips gibt es derzeit auf dem Markt diese verschiedenen Gerätetypen:

Tischwasserfilter für kleine Trinkwassermengen

Hierbei handelt es sich um Wasserfilter, die mit Aktivkohle und Ionenaustauschern als Filterkartuschen das Leitungswasser zu schmackhaftem, gut entkalktem Trinkwasser machen. Wie der Name „Tischwasserfilter“ sagt, steht ein solches Filtersystem als Kanne oder Kanister auf dem Tisch und kann in einem Filtervorgang bis maximal fünf Liter Wasser für den sofortigen Trinkgenuss reinigen.

Wasserfilter als Armaturenaufsatz

Entweder wird ein Wasserhahnfilter direkt an den Wasserhahn geschraubt, oder die komplette Armatur wird als eigenes Filtersystem aufmontiert. Vorteilhaft ist dabei die sofortige Bereitstellung von gefiltertem Trinkwasser ohne Dosiergrenze. Nachteilig ist die meist unvollständige Filterleistung. Diese ergibt sich aus der zu hohen Durchlaufgeschwindigkeit des Leitungswassers. Eventuell kann der Mangel durch einen Druckbegrenzer behoben werden. Auch ist für den Betrieb der Wasserhahnvariante ein Mindestdruck des Wassers erforderlich.

Hausanschluss von Wasserfiltern

Wird ein Wasserfilter an die Hauptwasserleitung einer Hausinstallation montiert, erhalten alle Wasserverbraucher zum Trinken und für die Körperreinigung vorgefiltertes Wasser ohne Mengeneinschränkung. Allerdings ist auch hier für eine akzeptable Filterleistung ein Mindestdruck vorgeschrieben, und bei Überschreiten der höchstmöglichen Durchlaufgeschwindigkeit verschlechtert sich die Filterleistung.

Outdoor Wasserfilter für Garten und Camping

Überall dort, wo Verbraucher auf Regenwasser oder Flusswasser als Trinkwasserquelle angewiesen sind, leisten Outdoor Wasserfilter ausreichende Filterarbeit. Die Besonderheit dieser mobilen Filter ist ihre kompakte Bauweise. Außerdem sind die Geräte – ähnlich wie ein Tischwasserfilter – ohne weiteren Aufwand an jedem beliebigen Filterort sofort einsatzbereit. Sie passen in jeden Rucksack neben weiterem Outdoor Gepäck, sind leicht und bei frischem Filter (die Wechselempfehlungen müssen eingehalten werden) immer zuverlässige Trinkwasser-Zubereiter.

Vorteile von Wasserfiltern

– Simple Handhabung für den Einsatz, ebenso simple Möglichkeit des Filteraustauschs- Unabhängig von der Wasserhärte oder der Qualität des Leitungswassers stets entkalktes, von Fremdstoffen gereinigtes Trinkwasser parat- Robuste Haltbarkeit – einzig die Filterkartuschen müssen nach Herstellervorgabe regelmäßig ausgetauscht werden- Anschaffungskosten im Vergleich zu Frischwasserkosten auf lange Sicht rentabel- Vor allem Tisch- und Outdoormodelle äußerst kompakt und von vorzeigbaren Designs

Nachteile

– Filterleistung von Armaturenvarianten bei zu hoher Durchlaufmenge nicht ausreichend- Regelmäßige Folgekosten für frische Filterkartuschen

Kaufratgeber – so finden Sie die beste Variante nach individuellen Kriterien

Welches Modell zu welchem Haushalt oder welchem Frischwasserbedarf optimal passt, das hängt von mehreren Faktoren ab. Damit jeder Haushalt für sich den jeweils besten Wasserfilter findet, sollten die folgenden Fragen vor einer Kaufentscheidung individuell beantwortet werden:

a) Welche tägliche Bedarfsmenge an Trinkwasser und Frischwasser wird künftig anfallen?

Mengen bis fünf Liter decken Tischwasserfilter ausreichend. Ist die Bedarfsgröße unbekannt, kann eine Wasserhahnvariante oder gar eine Filterarmatur optimal. Soll ein ganzes Haus oder ein kompletter Wohnbereich ständig mit Filterwasser versorgt werden, rentiert sich ein System für den Hausanschluss, gegebenenfalls mit dem zusätzlich nötigen Druckausgleich am Rohrleitungssystem.

b) Wie intensiv gefiltert ist das Trink- und Frischwasser gewünscht?

Die chemisch-physikalischen Filterkartuschen sind mit Aktivkohle und Ionenaustauschern ausgestattet. Es gibt aber auch Modelle verschiedener Marken, die noch intensivere Filterleistung durch zusätzliche Feinfilter gewährleisten.

c) Welche Montagevoraussetzungen sind am geplanten Filterort gegeben?

Für Einsatzpläne eines Wasserfilters am Hausanschluss müssen der Platz und die Installationsmöglichkeiten für den Filter selbst und eventuell einen Druckausgleicher vorhanden sein. Auch für den Einsatz per Armatur oder am Wasserhahn muss für ein bequemes Einsetzen und späteres Filterwechseln etwas Spielraum nach vorn, unten und seitlich übrigbleiben. Unter engen Platzverhältnissen erfüllt ein Tischwasserfilter zumindest kleine Filteransprüche.